Momlife // über anfängliche Stillprobleme.

Freitag, 24. Juni 2016

Ihr Lieben.

Heute möchte ich über unsere anfänglichen Stillprobleme schreiben. Und auch wie wir sie gelöst haben und was für Einflüsse und auch Hilfen von außen kamen.

Zunächst einmal, unser Märzmädchen ist mit 3.870g zur Welt gekommen. Wir waren 2 Tage und Nächte nach der Geburt noch im Krankenhaus. Und sie hat bis einen Tag nach der Entlassung insgesamt 500g abgenommen.
So zumindest ein paar Eckpunkte.

"Das wird schon, viele Frauen stillen, das liegt in der Natur, dass es von Anfang an klappen wird. Nein, warum sollte ich mir einen Kopf darüber machen, dass es nicht klappen könnte." So habe ich gedacht. Zur Sicherheit natürlich schon Fertignahrung gekauft und auch Fläschchen. Wir wollten ja auch irgendwann abpumpen, damit mein Liebster sie auch füttern kann.


 Und dann war doch alles anders als in der Vorstellung.

Gleich nach der Geburt wurde mir unser Baby auf dem Bauch bzw. auf die Brust gelegt. Sie hat auch gesucht. Als wir ihr geholfen haben wollte sie aber nicht trinken und war richtig wütend und schrie. Im Laufe des abends habe ich sie dann auch wieder ein paar Mal angelegt, aber lange war das nie. Irgendwann kam mal eine Krankenschwester und hat sie bei mir richtig angelegt. Richtig an meiner Brust rumgeruppt.
Ich dachte mir nur, ok mach, wenn es denn hilft.
Aber sie stellte fest, dass das Märzmädchen nichts richtig raus bekommt. So ihre Worte. Also gab es dann für mich Stillhütchen. Da hat unsere Kleine aber auch nicht mehr mit raus bekommen. Zumal es mehr Anstrengungen kostet.

Naja, am Entlassungstag hatte sie ca. 350g weniger und das war noch im Rahmen und dann ab nach Hause. Am nächsten Tag sollte ja unsere Hebamme zum ersten Mal kommen und sie wird mir das schon richtig zeigen.

Es ist ja nicht so, dass Helena gar nichts getrunken hat oder nichts rausbekam, es war nur einfach schwer für uns beide und nicht genug für sie. So unser Eindruck.

Am Montag kam dann die Hebamme und stellte die insgesamt 500g weniger fest. Wir sollten erst einmal mit der Fertignahrung füttern und für mich eine Milchpumpe auf Rezept aus der Apotheke holen. Damit die Milchbildung angeregt wird. Diese schießt ca. in den 3-5 Tagen nach der Geburt ein.
Gesagt, getan. Der Mann hat das alles gemacht, Rezept geholt, Milchpumpe aus der Apotheke und die Flaschennahrung zubereitet.


Ich war total geknickt und habe mich nutzlos gefühlt. War ständig am weinen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Und unsere Hebamme hat mir immer mal wieder Stillpositionen mit dem Stillkissen gezeigt. Die waren aber nichts für mich. Es war so eine Position, bei der ich das Baby seitlich neben mir habe und nicht quer vor dem Bauch.

So haben wir fleißig abgepumpt und mit der Flasche gefüttert. Es war stressig und keine schöne erste Woche Wochenbett. Abends bzw. nachts habe ich gegoogelt welche Stillpositionen es gibt und wie man richtig anlegt. Denn das hat mir bis heute noch keiner gezeigt, das musste ich selber rausfinden.

Die Milchpumpe aus der Apotheke war nichts für mich. Ich fand sie unangenehm. Wir haben uns dann eine eigene zugelegt. Das wollten wir zwar erst nach einem Monat, aber so ist das halt. Die elektrische von Philips Avent ist für mich bedeutend angenehmer. Dazu haben wir uns dann auch noch den Fläschchenwärmer gekauft.

Natürlich habe ich immer wieder versucht unser Baby anzulegen.
Irgendwann, ich glaube, es war der erste Mittwoch, ist der Liebste am Abend noch einmal kurz los um Getränke zu holen. Die Hebamme hat Malzbier für die Milchbildung empfohlen.
Ich habe unsere Kleine in der Zwischenzeit gewickelt und dann kam er, der Hunger. Der Mann war gerade weg und ich war überfordert. Was soll ich machen? Eine Flasche zubereiten? Aber sie schreit so und da kann ich sie nicht in die Neugeborenenschale vom Stokke Tripp Trapp "setzen".
Klar, das hätte man geschafft. Aber ich war verzweifelt und dachte mir dann, ok einfach die Brust rausholen und versuchen zumindest etwas den Hunger zu stillen.

Es war eine unbequeme Position vor der Wickelkommode, aber mein Baby hat getrunken und sich zum ersten Mal auch richtig an der Brust bzw. beiden Brüsten satt getrunken. Das war so ein schönes Erfolgserlebnis. Das haben wir noch einige Male wiederholt,vor allem im liegen, aber so richtig war das auch noch nicht.

Als es dann immer besser und regelmäßiger klappte machten mir meine Brustwarzen zu schaffen. Sie waren wund und immer wenn das Märzmädchen dran war tat es so weh.
Ich konnte irgendwann nicht mehr und wieder fing es an. Ich konnte mich da einfach nicht zusammenreißen und die Zähne zusammen beißen.

Einige sagten, dass es normal ist, wenn es am Anfang weh tut. Aber das stimmt so nicht. Klar muss man sich dran gewöhnen, aber normalerweise sollte es nicht wehtun. Da musste ich mich aber auch erst belesen.

Also haben wir komplett 2 Tage nur abgepumpt und ihr das dann gefüttert. Und am 3. Tag habe ich sie einfach mal ran gehalten. Und es war kein Schmerz da. Sollten wir es tatsächlich geschafft haben?
Ja, das hatten wir. Von da an wurde ausschließlich gestillt.


Allerdings hat uns diese Erfahrung nicht so richtig Vertrauen zum Stillen fassen lassen.
Wir haben unsere Kleine täglich gewogen, ob sie denn auch zunimmt.
Denn beim abpumpen konnten wir sehen wie viel sie bekam und auch wirklich trank.
Aber wir merkten auch irgendwann, dass wir uns da keinen Stress machen müssen, es passt genau so und sie trinkt das, was sie braucht.

Heute kann ich sagen, schön das wir durchgehalten haben.  Ich wollte auch nichts anderes hören, von wegen abstillen oder lass es gut sein. Wir haben jetzt 100% vertrauen zum Stillen.
Toll wenn es von Anfang an klappt. Aber wir hatten jetzt diesen Start und das hat unserer Beziehung auch nicht geschadet. Sie trinkt, wächst und gedeiht und kann solange trinken wie sie es braucht und für uns beide in Ordnung ist.

Bis bald.
Nane

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